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Uraufführung am Deutschen Theater Berlin
Das Stück HERZ AUS POLYESTER, das 2024 mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichnet wurde, erlebte am 27.09.2024 seine Uraufführung am Deutschen Theater Berlin (Regie: Daniel Foerster). In diesem Text stellt Sarah Calörtscher die Frage, ob wir nicht alle einen Stillstand brauchen, um kurz durchzuatmen und auf reset zu drücken. Die Antwort auf Ressourcenmangel auf der Erde heißt: Mars. Für drei Erdlinge ist die Flucht nach oben die letzte Hoffnung, angesichts der Tatsache, dass die Menschheit seit Längerem begonnen hat, sich in Plastik zu verwandeln. Aber die "Protagonisten" haben sich den Mars längst gekrallt, und wer Teil ihrer multiplanetaren Gesellschaft werden will, muss einer Überprüfung durch den Algorithmus standhalten... Einen Trailer zum Stück können Sie hier ansehen.
Fotos: Jasmin Schuller
Rebecca Preuß erklärt in ihrer Kritik für Theater der Zeit: "Die Zeit, in der Science-Fiction nur ins Kino gehört hat, ist vorbei." Denn dieser Text "könnte kaum besser aufgehen als in diesem Ensemble. [...] Dem schnellen Wortwechsel zwischen dem Algorithmus und den drei Erdlingen folgen die Augen des Publikums wie einem Tennisspiel." Ein Highlight des Abends, so Preuß, sei "die Performance von Peter René Lüdicke als der die Feuerkugel reitende Urzwerg, eine weitere skurrile Idee des Stücks", der "den Kern der Uraufführung" in sich trage: 'Ist es die Natur der Dinge, sich immer weiterzuentwickeln? Wie wäre es, wenn wir alle mal entscheiden, zu schrumpfen?'"
Theater der Zeit resümiert: "Sarah Calörtscher hat eine Spielwiese für digitales Erzählen auf der Theaterbühne geschaffen, wie wir es in Zukunft immer häufiger sehen werden. (TdZ 01.10.2024)
In der Begründung des Kleist-Förderpreises hieß es zum Text: "Die Schweizer Autorin Sarah Calörtscher beschreibt eindrücklich die Angst vor Stillstand, die Hoffnungen und die Gier der Menschheit nach Fortschritt. Mit beeindruckender Sprachgewalt erschafft sie nicht nur einem abstrakten Algorithmus eine lebendige Präsenz, sondern zeigt in dieser poetischen Science-Fiction auf, welche Möglichkeiten und Ausdrucksmittel das digitale Erzählen auf der Bühne bieten kann, ohne dabei das Menschliche aus den Augen zu verlieren."