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Uraufführung in Basel: DIE KRUME BROT
Fulminante Uraufführung am Schauspiel Basel: DIE KRUME BROT. Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss selbst hat seinen neuen Roman fürs Theater adaptiert und um einige Figuren erweitert, so dass ein gesamteuropäisches Gesellschaftsbild der 1970er Jahre bis heute entsteht. Antú Romero Nunes inszenierte die Geschichte über den Teufelskreis der Armut mit großer Besetzung.
"Das Stück ist eine Zumutung – im besten Sinn. Armut auf der Theaterbühne überzeugend darzustellen, ist kein einfaches Unterfangen. Nicht viele haben es in letzter Zeit gewagt, wenigen ist es wirklich gelungen. Lukas Bärfuss, eine der wichtigsten Stimmen der Schweizer Gegenwartsliteratur, macht es nun vor." Dies ist das Fazit von Lukas Nussbaumer in der Basler Zeitung (14.12.2024). Trotz der vielen Figuren und der dichten Handlung "gibt es keine Tiefs, Langeweile kommt nicht auf. Zu fesselnd und glaubwürdig ist der Kampf Adelinas gegen die Armut."
Andreas Klaeui in SRF Kultur beschreibt die Uraufführung folgendermaßen: "Lukas Bärfuss erzählt das schweiz-italienische Epos mit klarer zeitgeschichtlicher Einordnung und in einem raffinierten Wechselspiel von Figurensicht und Erzählerkommentar." Dabei entwickele er in der Zusammenarbeit mit Regie und Ensemble auch eine eindeutig dramatische Perspektive: "Es gibt nicht, wie so oft, wenn Romane auf die Bühne kommen, ausführlich beschreibende Passagen, sondern die Anschauung einer Folge packender Situationen" (Kultur kompakt SRF2 Kultur, 17.12.2024)
In DIE KRUME BROT erzähle die Basler Compagnie eine "Schweizer Geschichte (...), wie man sie sonst selten sieht: Es geht um Einwanderung und Armut statt Alpenidylle und Finanzparadies", so Jakob Hayner für die Welt (27.12.2024). "So fantasievoll die Kunstmittel sind, so eindringlich ist auch, was damit gezeigt wird: ein schwer zu durchbrechender Zirkel verschiedenster Unfreiheiten und Abhängigkeiten" Antú Romero Nunes' "rasantes Erzähltheater" zeige: "Man kann's sich vorstellen. Und das begeisterte Publikum stimmt zu."
"Ausser Spass bringt der Abend die Erkenntnis, dass auch die Schweiz ihr Tabu hat: die Armut.", erklärt auch Felix Schneider (Bajour, 14.12.2024) Bärfuss arbeite mit theatralen Mitteln und finde "für die historischen Leichen im Keller des Schweizer Bewusstseins starke Bilder"