Inhalt
Wo begann das Unglück von Adelina, geboren in Zürich, Tochter italienischer Einwanderer?
In der Gegenwart, zu Beginn des Stückes, trifft ihre Tochter Emma auf den Dramatiker Lukas, der sich außerordentlich für Adelinas Geschichte interessiert. Vor dem Hintergrund der historischen Verwerfungen des vorletzten Jahrhunderts entfaltet sich in einem rasanten Panorama die Familiengeschichte Emmas – über ihre Ur-Großeltern und Großeltern, bis zu ihrer Mutter Adelina. Für Adelina gibt es in der Schweiz der 1970er Jahre keinen Platz. Von ihrem Vater erbt sie einen Schuldenberg, muss ihre Ausbildung abbrechen und sich für einen Hungerlohn in einer Fabrik krummmachen. Als ihre Tochter Emma auf die Welt kommt – der Vater hat sich längst abgesetzt – gerät Adelina endgültig in eine Abwärtsspirale aus Armut und immer neuen Schulden. Die frauen- und fremdenfeindliche Gesellschaft nimmt ihr jede Möglichkeit, etwas an ihrer Situation zu verändern, aber Adelina glaubt sich selbst schuld an ihrem Unglück. Als ein reicher Gönner einen Ausweg aus ihrer Misere verspricht, schlägt Adelina ein und geht mit ihm sogar nach Italien. Doch dort gerät alles umso mehr aus den Fugen. Die vierjährige Emma verschwindet aus dem Haus im Piemont, Adelina wird von den linksterroristischen Roten Brigaden angeworben – und trifft eine weitere schlechte Entscheidung, die sie letztlich ihre Freiheit kostet.
Die Vergangenheit durchsetzt die Gegenwart und schert sich dabei nicht um Ländergrenzen: Lukas Bärfuss adaptiert seinen neuen Roman für das Schauspiel Basel und erweitert die Erzählung insbesondere um eine erwachsene Emma, die die Handlung in die Gegenwart führt. Die Geschichte über den Teufelskreis der Armut zeichnet ein gesamteuropäisches Gesellschaftsbild der 1970er Jahre bis heute.
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Autor
Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun (Schweiz), ist Dramatiker und Romancier, Essayist und Dramaturg. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in über zwanzig Sprachen übersetzt. ...