Nachrichten
"Endlich ein Stück zu diesem Thema" - "THE DROP"
In ihrem neuesten Stück THE DROP holen Lutz Hübner und Sarah Nemitz die Generation ins Scheinwerferlicht, die während der "Lost Years" der Pandemie im Teeanger-Alter war und deren Situation notorisch übergangen und vergessen wurde. Liesbeth Coltof hat die Uraufführung des Auftragswerks am Jungen Schauspiel Düsseldorf inszeniert, Dramaturgin war Kirstin Hess. Mit vielen jungen Menschen im Publikum feierte das Stück am 05.12.2025 im Central 1 eine Premiere mit Standing Ovations.
Mit Musik von Barock über Techno bis zum britischen Singer-Songwriter Ren (Musik: Matts Johan Leenders) erforscht der Abend, wie die Corona-Zeit eine Gruppe von Freunden geprägt hat. Hätte Bennys Ausraster in einem Club, der ihn auf die Intensivstation gebracht hat, verhindert werden können? Wie hätte ihr Leben aussehen können, wenn es die Krisen der letzten Jahre nicht gegeben hätte? Wer wären sie geworden (oder geblieben)?

Foto: David Baltzer
„Lutz Hübner und Sarah Nemitz bieten in ihrem Stück „The Drop“ einen Raum für junge Menschen, die während der Pandemiezeit ihre Jugend verbracht haben. Die individuellen Perspektiven der Freunde zeigen deutlicher als jede Draufsicht, wie die Pandemiejahre die Figuren in dieser prägenden Phase beeinflusst haben“, schreibt Clara Quebbemann in der Jungen Bühne (06.12.2025). Hübner und Nemitz zeigten, so Quebbemann weiter, „eindringlich und berührend den durch die Pandemie verwirrten Kompass von Nähe und Distanz.“ Die Soundcollagen der Inszenierung sorgten für große Dramatik, seien aber „in Verbindung mit den durchdringenden Texten von Lutz Hübner und Sarah Nemitz niemals rührselig.“
„Endlich gibt es ein Stück zu diesem Thema. […] Voller Schmerz, Liebe, Hoffnung und toller Musik“, so Birgit Koelgen in Düsseldorf aktuell (09.12.2025).

„Die Uraufführung im Central am Freitagabend war ausverkauft, das Interesse vor allem der jungen Zuschauenden groß. Sie können sich mit den fünf Protagonisten identifizieren“, beschreibt Claudia Hötzendörfer in der Rheinischen Post die Stimmung bei der „mitreißenden Uraufführung“. Trotz des harten Themas „gibt es auch ein Licht am Ende des Tunnels. Ein Funke Hoffnung, der nicht nur für die Protagonisten auf der Bühne glimmt. Das ist wirklich sehenswert.“
Angesichts der politischen Aufarbeitung der Corona-Pandemie machten Hübner/Nemitz mit diesem Text „eine Punktlandung“, erklärt Kritiker Michael-Georg Müller: „Reine Dokumentationen auf der Bühne und pädagogisch erhobene Zeigefinger überlassen Hübner/Nemitz anderen“, haben aber durch ihre intensive Recherchearbeit immer „die Nase im Wind“ (Westdeutsche Zeitung, 09.12.2025).