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"Poetische Science-Fiction" und "beeindruckende Sprachgewalt"
Die junge Autorin und Musikerin Sarah Calörtscher gewinnt mit ihrem Stück HERZ AUS POLYESTER den Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker 2024. Der Kleist-Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert und mit einer Uraufführungsgarantie verbunden, die in diesem Jahr vom Deutschen Theater Berlin übernommen wird. Wir freuen uns sehr und gratulieren herzlich!
Die offizielle Preisverleihung mit der Laudatio von Thomas Köck findet im Rahmen der diesjährigen Kleist-Festtage am 9. Oktober 2024 statt. HERZ AUS POLYESTER wird an diesem Abend erstmals in Frankfurt (Oder) gezeigt. Die Uraufführung produziert das Deutsche Theater Berlin in Zusammenarbeit mit dem Kleist Forum. Die Uraufführung wird am 27. September 2024 in der Box im Deutschen Theater Berlin Premiere haben. Regie führt Daniel Foerster.
In der Jury-Begründung heißt es: Sarah Calörtschers „Herz aus Polyester“ spielt gleichermaßen an der letzten Station zwischen Erde und Universum sowie im Herzen eines Algorithmus. Das Werk verbindet geschickt den Fluch der Zivilisation mit der Hoffnung auf ein verbessertes Leben auf dem Mars. Getrieben von der Furcht vor einer alles Leben befallenden geheimnisvollen Krankheit, die die Körper plastifizieren lässt, und Ressourcenmangel, bewerben sich drei Erdlinge um einen der begehrten Plätze auf der Marskolonie, dem einzigen Ausweg für die Menschheit. Die Prüfung ihrer Eignung obliegt einem Algorithmus, der in seinen Interaktionen beweist, dass er längst mehr ist als nur eine simple Rechenbox aus Nullen und Einsen – er ist zu Komplexerem fähig.
Die Schweizer Autorin Sarah Calörtscher beschreibt eindrücklich die Angst vor Stillstand, die Hoffnungen und die Gier der Menschheit nach Fortschritt. Mit beeindruckender Sprachgewalt erschafft sie nicht nur einem abstrakten Algorithmus eine lebendige Präsenz, sondern zeigt in dieser poetischen Science-Fiction auf, welche Möglichkeiten und Ausdrucksmittel das digitale Erzählen auf der Bühne bieten kann, ohne dabei das Menschliche aus den Augen zu verlieren.