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Eine alleinerziehende Buchhändlerin, eine Finanzberaterin nebst Ehemann und ein Waldorfschullehrer, der mit seiner Frau ein alternatives Heilzentrum aufbauen möchte – unterschiedlicher könnten Claudias erwachsene Kinder und deren Blick auf die Welt kaum sein. Heute sind sie von ihr zu einem Familientreffen zusammengerufen worden, denn bei Claudia wurde eine schwere Herzerkrankung festgestellt: Ihre Kinder und Schwiegerkinder sollen ihr helfen zu entscheiden, ob sie sich einer riskanten Operation unterziehen soll, die ihre Lebenserwartung verlängern könnte.
Doch seit dem Tod des Vaters während der Corona-Pandemie haben sich zwischen den Familienmitgliedern tiefe Gräben aufgetan, und bald schon geht es nicht mehr nur um alte Rechnungen zwischen Geschwistern, sondern um große Themen: Schulmedizin versus alternative Heilmethoden, Selbstbestimmung versus Bevormundung, Zuneigung versus Zurückweisung.

Mit bemerkenswertem zeitdiagnostischem Gespür verhandeln Hübner/Nemitz die gesellschaftlichen Brüche, die uns seit der Corona-Pandemie immer schärfer vor Augen stehen und hier unter dem Brennglas der Familie aufs Deutlichste zutage treten. Wie sollen wir damit umgehen, wenn die jeweils "andere Seite" nicht nur in den sozialen Medien auftaucht, sondern uns am Frühstückstisch gegenübersitzt – und am Ende trotz unüberbrückbar erscheinender Differenzen gemeinsam entschieden werden muss, wie es mit der Gesundheit der eigenen Mutter weitergeht? Wunderheiler ist ein Stück am Puls der Zeit: über Spaltung, Verantwortung und Selbstbestimmung.

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