Inhalt
Alles endet auf einem Campingplatz: ein aufgebrochener Wohnwagen, Gartenstühle, Dosenbier. Kein schlechtes Ende für einen hoffnungslosen Anfang. Mike und Crash arbeiten als Roadies. Crash fällt ein Scheinwerfer hin, besser: er wirft ihn, als Ausdruck seines Lebensgefühls. Gefühle hin, Gefühle her - sie fliegen raus. Isa hat derweil mit einem Bügeleisen ihrem Lover die Schädeldecke eingeschlagen. Ganz schön unappetitlich. Auch ohne Grund. Genauso gut hätten sie in Urlaub fahren können. Sie wird eingewiesen. Crash hat - wohl als Wiedergutmachung - ein Treffen mit einem Sensationsreporter arrangiert. Mike hat er als Profikiller verkauft, der nun in einem Exklusiv-Interview - für die entsprechende Gage - über seinen Job plaudern soll. Doch die Polizei taucht auf, stürmt die alte Eisenbahnhalle, und Mike muss nach dieser Aktion reanimiert werden; auch das wird natürlich gefilmt, gleich mehrmals. Nun landen also Mike und Isa in derselben Anstalt, wo Ingrid rührend und mit recht durchschaubaren Psycho-Anstrengungen um ihre geistige Gesundheit bemüht ist. Doch Mike und Isa konzentrieren ihr gedankliches Potential voll auf die Frage, ob nun MTV-Clips ohne Ton oder "Raumschiff Voyager" die anregendere Fernsehunterhaltung sei. Derweil ist Crash in Pflegermontur dazugekommen und bringt die beiden raus. Zuletzt also der Campingplatz. Man könnte sagen: Sie hatten ein Zuhause, und nun sitzen sie auf dem Campingplatz. Aber sie haben Dosenbier. Mehr zu Hause waren sie wohl nie.
Autor
Neben seiner Autorentätigkeit arbeitet Roland Spranger als Betreuer in Wohnprojekten für geistig behinderte Menschen. Außerdem moderiert er regelmäßig die Live-Talkshow "Gwaaf zur Nacht" und ist Mitinitiator des ...