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Dirk Dorn hat seine Eltern gerichtet. Der pazifistische Pädagoge aus dem 13. Stock hat ein Monster großgezogen. Während die Projektile seltsam weich auf dem Teppich widerfedern, scheint der Junge die Welt um sich herum bereits vergessen zu haben - im Fernsehen läuft Romeo & Julia, zwischen Schwefelschwaden schieben sich Spezialeinheiten durchs Wohnzimmer.
So könnte sich alles abgespielt haben. Brink und Traver, Fahnder im Auftrag des ominösen Büro Korte für Sicherheitsforschungen und Wahrscheinlichkeitsprognosen, haben den Auftrag, die Wahrheit herauszufinden. Es gilt das Restrisiko Dirk Dorn zu untersuchen.
Die Nachforschungen führen sie zur Psychiaterin Lea Roth und zu Maja, der jüngeren Schwester des Amokschützen. Roth verwaltet ein Videotagebuch des jugendlichen Täters, das sie Traver in einem Pornokino überreicht. Maja empfängt Brink in der vereinsamten Wohnung der Familie Dorn. Die Fahnder konkurrieren um die Gunst ihres Chefs Korte, der gottgleich in einem Bunker von Büro thront, bis der Verfolgungswahn in ihre eigenen Leben überschwappt, die Jäger zu Gejagten der Geister werden, die sie riefen.
Dirk Dorn wird zur Projektionsfläche, das Videotagebuch zur gelesenen Messe und die Suche nach der Wahrheit führt Traver und Brink zurück auf die Bänke ihrer alten Schule, in ein Labyrinth der Angst, durch das die Frage hallt, wer hier eigentlich wen manipuliert.
Daniel Goetsch hat keine Antwort auf das Erfurter Schulmassaker geschrieben. Kunstvoll verschachtelt der junge Schweizer Autor seine Figuren und verstrickt sie in ein manipulatives Netz aus Halbwahrheiten und Andeutungen. Spuren der Realität dringen immer wieder unangenehm durch die 18 grotesken Bilder. Der junge Täter geistert dabei nur als Mythos durch die Szenen - nicht ihm werden hier die Fragen gestellt, vielmehr stellt er die Fragen, in denen sich die Auswüchse und Verirrungen einer Gesellschaft spiegeln, in der Paranoia als Tugend gilt.

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