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Gustav Mahler war Stardirigent, richtungsweisender Komponist, Wahlhamburger: und zugleich rastloser, von Zweifeln getriebener Künstler. Seine Ehefrau, die Wiener Ikone Alma Mahler, beschrieb ihn denn auch als einen "Unruhenden", dessen Musik stets zwischen Lebenslust und Totentanz schwankt - und die wohl gerade deshalb eine 360-Grad-Sicht auf die menschliche Erfahrung eröffnet.

Zu ihrem 350-jährigen Bestehen feiert die Hamburger Staatsoper in besonderen Projekten das Wirken ihrer ehemaligen Generalmusikdirektoren und Intendanten. Der Auftakt dieser Jubiläumsreihe widmet sich dem berühmtesten von ihnen. Christoph Marthaler, bekannt für seine so eigenwilligen wie verspielten szenischen Collagen, nähert sich Mahler in einem ungewöhnlichen Musiktheaterabend. Seine Unruhenden sind berührendes, intensives Kammerspiel und zugleich feinsinnige künstlerische Engführung, die sensibel den Zwischentönen von Mahlers Liedern und Instrumentalstücken nachhorcht. Wie schon in seiner umjubelten Lulu von 2017 interpretiert Marthaler ein kanonisiertes Werk hier noch einmal ganz neu – mit experimentellen Arrangements eines Ensembles aus Sänger*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen.

Autor

Christoph Marthaler

Christoph Marthaler wurde 1951 in Erlenbach bei Zürich geboren. Er absolvierte ein Musikstudium und eine Ausbildung zum Pantomimen in Zürich ...