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Der Arzt Charles Bovary heiratet Emma Rouault, die lebensfrohe Tochter eines Landwirts. Aber schon bald nach der Heirat wird die Gleichförmigkeit des gemeinsamen Alltags in der Provinz spürbar. Emmas Sehnsucht, nach Paris auszuwandern, eskaliert. Als sie Rodolphe kennen lernt, glaubt sie sich ihren Träumen nah. Doch nach einer kurzen Affäre wird sie verlassen. Um sich von ihrem Kummer abzulenken, stürzt sie sich ins Luxusleben. Der Weg führt in eine existentielle Sackgasse, die Tragödie ist nicht mehr aufzuhalten.

Peter Oppermann, Chefdramaturg am Theater Trier, dramatisierte zuletzt für den Hamburger Rowohlt-Theaterverlag Benjamin Leberts Bestseller "Der Vogel ist ein Rabe" (Uraufführung 2005 am Theater Trier). Mit "Madame Bovary" hat er ein bewegendes Schauspiel frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Gustave Flaubert geschrieben. Es verbindet Erzählstränge aus dem Roman mit neu erarbeiteten Dialogen und weiteren Texten aus dem Gesamtwerk Flauberts, ohne den Kern der Geschichte zu vernachlässigen. Die Fassung, in der auch Texte des Lyrikers Baudelaire verwendet werden, entstand in Zusammenarbeit mit dem Schauspieldirektor des Theaters der Landeshauptstadt Magdeburg, Karl Georg Kayser. Sie kam im Februar 2006 mit großem Erfolg bei Presse und Publikum im Großen Haus des Theaters Trier zur Uraufführung.

Die Neufassung thematisiert jene Entfremdung, die die Menschen - Männer und Frauen gleichermaßen - bis in unsere Zeit erfasst hat. Es ist die Zerstreuung, die Ängste und innere Leere vertreiben soll. Dabei versteht sich das Stück als Bestandsaufnahme in einer von Sinnsuche durchdrungenen Zeit und greift das Motiv von Tschechows "Drei Schwestern" nahe liegend auf. Flauberts 1857 verfasster, lange Zeit als unspielbar geltender Roman liegt somit als aktuelle, dem Originalwerk verpflichtete Neubearbeitung vor.

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