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Undank ist der Welten Lohn! Vier liebenswerte aber in die Jahre gekommene Haustiere werden unsanft und ohne soziale Abfederung entlassen. Der Esel wird davongejagt, weil er die schweren Mehlsäcke nicht mehr tragen kann, der Hund, weil ihm zum Wachen die Sehkraft und zum Beißen die Zähne fehlen, die Katze, weil ihre Mäusefangquote in umgekehrtem Verhältnis zu ihrem Ofenwärmschlafbedürfnis steht, und auch für die Entscheidung, den heiseren Hahn in die Suppe zu befördern, gibt es "wirtschaftliche" Gründe. Die Gebrüder Grimm haben die Parabel um das Recht auf junge kulturelle Interessen im Rentenalter weniger sozialkritisch aber umso märchenhafter durchleuchtet und erzählt. Ein sprechender und singender Waldwegweiser ist an sich schon wundersam genug, aber einer, der auch tanzen kann, ist wohl so ziemlich einmalig in jener Märchenwelt, der auch die Uraufführung des Märchenballetts "Die Bremer Stadtmusikanten" zur Musik von Gisbert Näther zugehört. Der Potsdamer Komponist hat bereits die lustigen Streiche von "Max und Moritz" vertont und begleitet nun den Esel Graukopf, den Hund Bello, die Katze Jette und den Hahn Peter auf dem Weg zu ihrer neuen Karriere als Horn, Posaune, Klarinette und Trompete spielende Stadtmusikanten. Ob die vier tierischen Vokalinstrumentalisten tatsächlich bis in die Hansestadt kommen, oder ob Räuber ihrem Engagement im Wege stehen, wird noch nicht verraten, wohl aber, dass die Tänzerinnen und Tänzer in Torsten Händlers Märchenballett auch in Menschenrollen schlüpfen, allerdings solche, denen Menschliches eher fremd ist, und die dennoch viel Ähnlichkeit haben mit solchen zeitlosen Gestalten, die weit weniger ins Reich der Märchen denn in das der Realität gehören. Aber - alles wird gut - und lustig dazu, wenn es heißt: "Es war einmal..."

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