Inhalt
Max Reinhardt, einer der wichtigsten Theaterdirektoren und Regisseure in der neueren Theatergeschichte, hatte eine lebenslange Passion: Er wollte die Grenze zwischen dem Theater und der realen Welt verschwimmen lassen. Jedes Jahr inszenierte er in Salzburg bei den von ihm mitgegründeten Festspielen "Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes", den "Jedermann": Gott sendet den Tod als seinen Stellvertreter zu einem wohlhabenden Bürger, um diesen vor sein Gericht zu zitieren. Das Opfer, das er diesmal gewählt hat, ist ein Mann, ähnlich wie Reinhardt, der sich am Reichtum und an allem erfreut, was für Geld zu kaufen ist. 1938 erklärt Hitler seinen eigenen Tag des Jüngsten Gerichts und sendet den Tod nicht mehr als allegorische, sondern als reale Figur nach Österreich, woraufhin Reinhardt - ein Jude - wie Jedermann sein Bankett verlassen muss. Die Grenze zwischen Theater und Realität ist verschwunden, aber anders als Reinhardt es sich vorgestellt hatte.
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Autor
Geboren 1933 in London arbeitete Michael Frayn zunächst als Reporter, Übersetzer und Kolumnist, bevor er sich dem literarischen Schreiben zuwandte. Sein immenses Werk umfasst weit über dreißig Theaterstücke und ...