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Die Königin ist das Regieren leid. Sie will sich pensionieren lassen, endlich Tag für Tag auf ihrem Lieblingsliegestuhl im Garten in der Sonne dösen. Also muss Prinz Stern den Thron erklimmen - und das möglichst schnell. Eifrig werden Heiratspläne geschmiedet, dass aus dem Prinz recht bald ein König werde. Prinzessinnen von Bombay über Texas bis hin nach Grönland werden geladen, um sich die goldenen Klinken des Palastes in die Hand zu geben - alles wunderbare Damen, ohne jeden Zweifel, doch Prinz Stern wartet vergebens auf eine Reaktion seines Herzens. Entmutigt steht er da, Königin Linda sieht ihren Platz an der Sonne bereits in weite Ferne rücken, als Prinzessin Liebegunde in Begleitung ihres Bruders Prinz Herrlich den Saal betritt - und siehe da, des Prinzen Ohren werden rot und das Herz schlägt ihm bis zum Hals - DER Richtige ist gefunden und so kommt es, dass schon bald ein junges Prinzenpaar als König & König den Thron besteigt und Linda diesen gegen den lang ersehnten Sonnenstuhl eintauschen kann.
Das hat die konservative Märchenwelt noch nicht gesehen - da, wo sich sonst alles mit dem Satz "… und wenn sie nicht gestorben sind …" dem ewig bekannten Ende zuwendet, besteigen zwei Männer den königlichen Thron. Mit der Dramatisierung dieser genialen Verdrehung des Gewohnten begeht Alexander Gruber einen längst überfälligen Tabubruch und schließt so nun auch auf der Bühne eine große thematische Lücke in der herkömmlichen Kinderliteratur.

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