Inhalt
Bradley Manning, 25-jähriger US-Soldat und erster Whistleblower, wurde im Sommer 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er geheime Dokumente und Videos des US-Militärs an Wikileaks weitergegeben hat - damit wurde über Manning die Höchststrafe ohne Chance auf Bewährung verhängt. Kurz darauf ließ Manning über seinen Anwalt verlautbaren, er fühle sich seit seiner Kindheit als Frau, wolle mit einer Hormonersatztherapie eine geschlechtsangleichende Maßnahme einleiten und fortan Chelsea Elizabeth Manning genannt werden.
Es ist gerade mal 10 Jahre her, da war Bradley Manning ein ganz normaler Teenager in West Wales. Was für Auswirkungen hat seine Geschichte auf die Menschen, die er dort hinter sich gelassen hat, und wer oder was ist verantwortlich für seine Radikalisierung?
"The Radicalisation of Bradley Manning" weist Manning einen Platz im Pantheon der großen walisischen Aufständler zu - von den Chartisten zu Aneurin Beva - und das Stück legt den Fokus auf die Jugend Mannings. Dieser junge Soldat, der den Präsidenten der Vereinigten Staaten als Zeugen der Verteidigung nennt, kennt die Busfahrpläne um Haverfordwest. Dieser junge Mann, der eine Rolle im Arabischen Frühling gespielt hat, kennt die Gepflogenheiten des walisischen Schulrugbys. Dieser junge Soldat, der seinen Moralkodex über seinen militärischen Treueschwur erhoben hat, spricht rudimentär "Welsh".
Mit Wärme und Witz zeichnet Tim Price ein vielschichtiges Porträt von Manning als modernem, unruhigem und sicher nicht unfehlbarem Märtyrer - aber dennoch ein Märtyrer.
"The Radicalisation of Bradley Manning" wurde im Rahmen des Edinburgh Festival 2013 mit dem erstmals in der Kategorie Drama vergebenen James Tait Black Memorial Prize ausgezeichnet.
Bitte loggen Sie sich hier ein um die Datei herunterzuladen
Autor
Tim Price hat nach seinem Studium der Philosophie und englischen Literatur zunächst als Journalist gearbeitet. Er schreibt für die Bühne und für das Fernsehen und moderiert ...