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Erna will nach ihrem Studienabschluss hoch hinaus. Und alle Zeichen stehen auf eine Win-Win-Situation: Bestnoten, Siegermentalität und ein attraktives Äußeres. Das ist es, was Erna auszeichnet. Also trennt sie sich zu allererst von ihrem ergebenen, leider nicht sehr erfolgreichen Freund Andreas. Bald darauf ist sie angekommen im oberen Personal-Segment einer Immobilienfirma und bandelt mit ihrem virilen Chef Reinhardt an. Die beiden werden ein Paar – der Weg ins Glück von Karriere und Beziehung ist geebnet. Doch Reinhardt hat andere Pläne mit Erna, als diese mit sich selbst. Reinhardt sieht seine Erna vor allem in der Rolle der Behüterin eines trauten Heims, seines trauten Heims, deren Bestimmung es ist, ihm Nachfahren zu schenken. In einer Szene, die einer Vergewaltigung gleichkommt, setzt er diesen Plan denn auch gleich radikal um. Erna wird schwanger, fügt sich, gibt ihre Selbstständigkeit gegen den eigenen Willen und den ihrer besten Freundin Brigitte auf, die ein Verhältnis zu Reinhardt unterhält. Und während Erna die größer werdende Familie hütet und Reinhardt Brigitte aufreißt, treibt sich Andreas, der Erna noch immer liebt, verzweifelt und einsam auf fernen Reisewegen umher.

Noch einmal, zum Schluss, treffen sie alle zusammen. Auf einer Feier des schillernden Paares, das stolz und verlogen – und Erna ganz vorneweg – sein Glück präsentiert, woraufhin Reinhardt, ganz beseelt von diesem gesellschaftlichen Glanzstück an Fügsamkeit, seine Frau damit belohnt, dass er ihre Konkurrentin Brigitte nicht nur verlässt, sondern gleich ganz zerstört: Kurzerhand reißt er sich ihren Designerladen unter den Nagel – jetzt besitzt er alles. Der Weg ins Glück ist perfekt.

Simultan begleitet wird das Stück von einer Erzählerin – Magda Goebbels –, die aus ihrem Leben als Ehefrau und Mutter berichtet. Dabei schafft es Ursula Knoll in bestrickender Art und Weise, eine bestürzend treffende Parallele zwischen der Geisteshaltung ihrer Protagonisten Erna und Reinhardt und der Geisteshaltung der Erzählerin herzustellen.

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