Inhalt
Ein osteuropäischer Professor kommt in eine Stadt, um einen Vortrag zu halten, der die Welt erretten soll: Er verspricht die Klärung sämtlicher dringender Probleme der Menschheit am Ende des 20. Jahrhunderts. Die Sache hat nur einen Haken - der Vortrag ist so lang, dass die Veranstaltung mindestens 49 Stunden dauern wird - an einem Stück. So verliert sich der an der Bereitschaft und Aufnahmefähigkeit seines Publikums Zweifelnde in Preliminarien, bald in Geschichten aus seinem Leben. Auch wird er, obwohl er die Tür hinter sich sorgsam verschlossen hat, immer wieder gestört: vom rätselhaften Unbekannten im Publikum, von einer asynchron mitstenografierenden Sekretärin, vor allem jedoch von seinen eigenen Ängsten, so dass er immer weiter abschweift und die Gründe für sein Scheiternmüssen, sein Zuspätkommen durch seine Lebensgeschichte selbst offenlegt. Wenn ihm am Ende das Wort entzogen wird, ist er nicht einmal über die Anrede hinausgekommen - die Gesellschaft bleibt unerlöst.
Autor
1970 in Hamburg geboren, studierte Kochheim in München Kunstgeschichte, Literatur und Theaterwissenschaften. Danach arbeitete er zunächst als Regieassistent und dann als Intendant, unter anderem an den Theatern ...