Inhalt
Die Große Fahrstuhlfabrik (GFF) hat immer noch einen klangvollen Namen in der Branche. Sie gehörte einmal zu den führenden Unternehmen. Doch als der Patriarch das Zeitliche segnet und Daniel die Geschäfte übernimmt, ist der Niedergang schon kaum noch aufzuhalten. Altertümliche Strukturen und Unternehmensphilosophien wiegen in Zeiten einer globalisierten Wirtschaft tonnenschwer und ziehen die Zukunftsprognosen in den Keller. Daniel müßte das Steuer entschlossen herumreißen, doch er ist ebenso in einem Zustand der Erstarrung wie die ganze Firma. Also sieht sich Bruder Viktor, eigentlich Chefarzt einer »Renaturalisierungsklinik«, gezwungen, eine unnachgiebige Analyse des Unternehmens zu beauftragen. Dies hat zur Folge: radikale Umstrukturierung, Zerlegung, Verkauf, ultimative Effizienzsteigerung. Doch wo die alte Chefsekretärin lieber noch Rücksprache mit dem toten Herrn Direktor halten will, ist nicht viel Raum für Modernisierung, umso weniger, wenn die Chefetage den Anschein liberaler Gesittung und das Bild untadeligen Familienunternehmertums unbedingt bewahren will. Schließlich hat Marjusa ein Erbarmen und bringt Daniel in Kontakt mit Menschen, die selbst Fahrstuhltechnik kriegerisch verwenden können und deshalb satte Gewinne für GFF versprechen. Vielleicht geht ja auch alles voran, ohne daß man sich wirklich bewegen muß … Marcel Luxinger interessiert sich für die großen Themen unserer Zeit. In FAHRSTUHL ZUM BANKROTT beschreibt er vordergründig das Aufeinanderprallen patriarchalen, alten Unternehmertums mit dem steifen Wind moderner, globaler Marktwirtschaft. Gleichzeitig aber hinterfragt er die Bigotterie liberaler Haltung, ohne dabei in die vorgestanzten Deutungsmuster zu verfallen, die Kapitalismuskritik und Antiglobalisierung zu Hauf liefern.
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Autor
Autor, Dramaturg und Regisseur. In Zürich geboren und aufgewachsen, Abitur und Studium (Rechtswissenschaften), danach Werbetexter. Erste eigene Theater-Projekte in Zürich und Hamburg, ab 2001 in Berlin. ...