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Die vergleichsweise kleine schäbige Illusionskiste, in der Theaterbesucher sich versammeln, spielt heute Lochkamera: mit dem Blick auf die stets aufgeregten Displays des unüberschaubaren Nachrichten-Spektakels, in dem Bilder zur Gegenwart und die Gegenwart zu einer Reihe von Bildern erklärt wird.

Breaking News besetzt das Theater, dessen Basis zumeist das So-Tun-Als-Ob ist, mit einem Prisma des Mainstreams der Institutionen, die uns täglich ihre Version des So-War-Es senden – Nachrichtensendungen, aus zahlreichen Ländern, live per Satellitenverbindung eingefangen. Was bleibt vom Tag an politischen Nachrichten bei ORF, Al Jazeera, BBC oder dem Pentagon Channel? Wieviel „Auslandsnachrichten“ bekommen die Iraker im Vergleich zu den Isländern, welche Bilder werden sowohl in Südafrika als auch in der Ukraine gesendet?
Was ist der ‚Aufmacher’ des Tages? Und was bleibt auf der Jagd nach den Bildern auf der Strecke? Wann werden Sender abgeschaltet?

Das Theater von Rimini Protokoll bietet mit den für das Projekt gefundenen Experten einen sinnlichen Nebeneingang zum weltweiten Bilderpool der Agenturen und Sender. Bleibt das Ereignis überhaupt bestehen oder verschwindet es hinter dem Geflecht der unterschiedlichen Meldungen dazu?

In Breaking News werden die am Projekt beteiligten Experten selbst zu außerordentlichen Bindegliedern der globalen Nachrichtenkette: Sie übersetzen, filtern, spielen sich Videobotschaften zu, kommentieren und tragen als Korrespondenten der jeweiligen Sender deren Perspektive zu dieser theatralen Konferenzschaltung der politischen Weltbühnen bei. Vergangene Bilder konkurrieren mit der Flut der akutellen Bilder. Krieg, Diplomatie und Katastrophen bilden den großen Nachrichtenstrom gegen den sich Ereignis um Ereignis und auch die eigene Erfahrung freischwimmen müssen.