Inhalt
Petra wird seit Jahren von ihrem Vater Erwin mißhandelt, und ihre Mutter Karin sieht dabei weg. Magda vergewaltigt ihren Sohn Paul, doch niemand hört seine Hilfeschreie. Das Schicksal, das die beiden Kinder teilen, führt sie zusammen, und gemeinsam versuchen sie mehr oder weniger erfolgreich, den Mißbrauch durch ihre Eltern zu stoppen. Sie angesichts der Unaussprechlichkeit ihres Vergehens zur Rede zu stellen, ist erst nach vielen Ansätzen möglich; die Sprachlosigkeit ist schwer zu überwinden, und das Benennen des Ungeheuerlichen bringt schließlich sogar die Form des Dramas zum Wanken. In TÄTER schreibt Thomas Jonigk über eines der meistdiskutierten Themen der letzten Jahre. In den Geschichten von Petra und Paul und ihren Versuchen, ihren Peinigern, den eigenen Eltern, zu entkommen, entdeckt Jonigk ganz überraschend den Stoff zu einer Komödie und: daß unsere Gesellschaft eine Gesellschaft von Tätern ist. Wenn der Vater mit der Tochter und die Mutter mit dem Sohne …, dann bleibt bei Jonigk kein Auge trocken. In der Hilflosigkeit der Opfer, die noch nicht einmal mehr zum Selbstmord fähig sind, und in der dreisten Offenkundigkeit der Täter, die die eigene Freizügigkeit feiern, werden Verhaltensweisen karikiert, die durch nichts anderes bestimmt sind als durch blanke Machtstrukturen.
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Autor
Thomas Jonigk wurde 1966 in Eckernförde (Ostsee) in eine Arbeiterfamilie geboren, schaffte 1982 den Realschulabschluss und im gleichen Jahr den Sprung auf das Gymnasium.
Noch am Tag der ...