Inhalt

Alfred Klapproth braucht Geld. In Aussicht gestellt wird es ihm von seinem Onkel, dem Gutsbesitzer Philipp Klapproth – allerdings nicht ohne Gegenleistung. Der Onkel ist extra nach Berlin gereist, um an der Soirée einer Nervenheilanstalt teilzunehmen – und einmal "echte Irre" zu erleben. Dem Neffen fehlen allerdings die entsprechenden Kontakte und so erklärt er prompt die Pension Schöller samt ihrer exzentrischen Gäste zur Irrenanstalt mit zugehörigen Patient*innen. Sehr zur Freude des Onkels, der amüsiert sich nämlich prächtig und taucht voyeuristisch in den allgemeinen Irrsinn ein. Mit fatalen Folgen: Nach seiner Abreise stehen plötzlich alle vermeintlich Irren vor dessen Haus! Und der Wahnsinn erreicht in einem hysterischen Verwechslungstreiben seinen verrückten Höhepunkt – denn: "sich für völlig normal zu halten, ist die mildeste Form des Verrücktseins."

Die Uraufführung von Pension Schöller fand 1890 in Berlin statt, wurde mehrfach verfilmt und sorgt seither regelmäßig für Tränen im Theater, natürlich vor Lachen. Thomas Jonigk unterzieht das Stück einer grundsätzlichen Bearbeitung und verfrachtet das vermeintlich harmlose Lustspiel in unsere bundesrepublikanische Realität, in der die Grenzen zwischen Wahn, Groteske, Alptraum und politischem Alltag oft nicht mehr zu ziehen sind.

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Autor

Thomas Jonigk

Thomas Jonigk wurde 1966 in Eckernförde (Ostsee) in eine Arbeiterfamilie geboren, schaffte 1982 den Realschulabschluss und im gleichen Jahr den Sprung auf das Gymnasium.

Noch am Tag der ...