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Kurz vor Ende der laufenden Vorstellung von Christopher Marlowe’s EDWARD II. wird die Chefdramaturgin des hiesigen Stadttheaters auf offener Bühne tot aufgefunden, erschlagen mit einer bronzenen Oskar-Werner-Totenmaske – ausgerechnet.
Kriminalhauptkommissar Heinrich Holler, begleitet von seinem Assistenten Tim Kauder, steht vor unzähligen Schwierigkeiten. Vom pathologisch-reimenden Pförtner Waldemar über den alles leugnenden Intendanten Schroeder bis hin zum divenhaften Protagonisten Harry-Peter Michalsky, der sich ständig selbst verdächtigt, gehen ihm die Theaterbelegschaft und das anwesende Publikum, das sich standhaft weigert den Saal zu verlassen, gehörig auf die Nerven. Leider scheint kein Mensch etwas über das tatsächliche Leben des Opfers zu wissen. Wo ist das Motiv, etwa im theaterwissenschaftlichen Bereich? „Schauspieler haben sicher schon Mordphantasien gehabt, wenn ein Dramaturg drei Tage vor der Premiere Striche durchsetzt.“ – Blödsinn, sagt sich Holler und gräbt weiter in den Indizien und der schmalen privaten Vergangenheit der Dramaturgin, was endlich lang-vergessene Aspekte ihres Liebeslebens zu Tage fördert.
Doch als er sich schon am Ziel glaubt und ein Mitglied der Technik in Amnesie-ähnlichem Zustand verhaftet werden kann, explodiert die Chefetage, und Holler wird immer tiefer auf die Unterbühne gezogen. Cassandra-Weissagungen der Jung-Schauspielerin Lilly Becker und im Rausch herausgerutschte Fetzen der Assistentin der Intendanz Uschi Finkel verwirren ihn und lassen doch seine Nase immer sensibler werden. Es ist was faul im Staate Dänemark – und neben der ewigen Triebkraft der Liebe spielen auf einmal auch Kartenverkäufe und allerlei Falschgeld eine Rolle.
In einem großen Finale mit Profiler-Improvisationen und einem Geständnis via Schnürboden-Illusion wird Holler endlich zum Regisseur – der das Ende kennt.

Das Publikum wird verführt, eine Mordermittlung quasi live mitzuverfolgen und dabei hinter die Kulissen des Mikrokosmos Theaters zu schauen: Die Dynamik von Menschen in geschlossenen Systemen, wie es ein Theater eben ist, durch den Mordfall eskalieren zu lassen, weist über diese fast schon märchenhafte Gemeinschaft mit all ihren gelebten Klischees hinaus. Eine furiose Kriminalkomödie mit viel Raum für Improvisation und Spielfreude – und echtes „Schauspielerfutter“ mit großartigen Rollen für mindestens acht Schauspieler*innen.
Rollen dürfen gegengeschlechtlich besetzt werden. Je nach Wunsch kann zusätzlich Komparserie oder echtes Theaterpersonal zum Einsatz kommen (Inspizienz, Souffleuse, Technik, Feuerwehr...).

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Autor

Frida Wolff

Frida Wolff wurde in den 70er Jahren in Norddeutschland geboren und wuchs in Folge in einem Spielwarengeschäft auf. Der Versuch, diese Prägung an einer Universität in Ernsthaftigkeit umzuwandeln, misslang, und sie ...