Inhalt
Zurück nach Hause. Zurück in die vier Wände, in die sich das Leben der Familie eingeschrieben hat. Jeder Raum birgt Geschichten, ist Schauplatz geworden von Auseinandersetzungen, von Liebe, von Schmerz, von Glück und Unglück. Auf dem Speicher archiviert sind die Kindheiten der drei Töchter, festgehalten auf Fotos und Filmen. Die Mittlere, Alma, ist vor Jahren gestorben. Lange schon ist die Familie zersprengt, ist das gemeinsame Leben aus dem Haus gewichen. Nur noch in Spuren findet es statt und in Erinnerungen. Zurückgeblieben sind die jüngste Tochter Liv und ihr Vater Jørgen. Noch bewohnen sie das Haus, in dem das Leben zum Stillstand gekommen ist.
Doch die Welt draußen gehorcht anderen Gesetzen und ist einem stetigen Wandel unterworfen: In der Nachbarschaft ist ein Zentrum für Flüchtlinge entstanden. Und der Bau einer Zubringerstraße erfordert die Umsiedlung des nahegelegenen Friedhofs. Auch das Grab von Alma soll umgebettet werden. Dies nimmt Liv zum Anlass, ein Familientreffen zu organisieren. Und seit Jahren kehren sie zum ersten Mal zurück: die exzentrische Mutter Lili und ihre Widersacherin in der Familie, die ältere Tochter Katie, die inzwischen am anderen Ende der Welt lebt.
Wieder beisammen, gerät das Andenken Almas schnell in den Hintergrund, und die alten Konflikte sind wieder da. Während sich die Familienmitglieder unversöhnlich gegenüberstehen, kommen durch die Umbettung von Almas Grab Wahrheiten mit ans Licht, die lange verdrängt und verschüttet waren.
UMBETTUNG ist die zweite Arbeit des dänischen Schauspielers, Regisseurs und Autors Jens Albinus im Auftrag des Schauspiel Köln. In der Tradition Ingmar Bergmans und Anton Tschechows nimmt er eine Familie als kleinste soziale Zelle in unserer Gesellschaft zum Ausgangspunkt und beschreibt sehr komisch und bitterböse, wie die Lebenslügen, die sich mit den Jahren ansammeln, schließlich zum Fundament der eigenen Existenz werden können.
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Autor
Jens Albinus wurde 1965 in Dänemark geboren, arbeitet als Schauspieler, Regisseur und Autor. Mit der Hauptrolle in Lars von Triers Film IDIOTEN erlebte er 1998 seinen Durchbruch. Spätestens seitdem gilt er als einer ...