Inhalt
Ida sollte längst dahingeschieden sein. Dieser Meinung ist nicht nur sie selbst. Genüsslich dahinsiechend in den fließenden Grenzen zwischen Medikation und Suff terrorisiert Ida ihre Angehörigen und zwingt die in aller Welt Verstreuten regelmäßig zu einem neuen, letzten Kaffeekränzchen. Widerwillig versammelt sich Idas trotziger Nachwuchs auch dieses Mal, um die rustikale Dame endlich zu verabschieden und mit einem Leben abzurechnen, das mehr Enttäuschungen bereitgehalten hat, als Ida zuzugeben willens ist.
Erste Vorbereitungen für ein Begräbnis sind getroffen, unter pathetischem Schmerz vermacht Ida die letzten Reste ihrer jüdischen Wurzeln den Kindern, freilich ohne im Traum daran zu denken, ihr Zepter abzugeben. Doch wo es an Gebrechlichkeiten mangelt, fehlt es nicht an Seitenhieben. Und bald wird der scharfzüngigen Nachkommenschaft klar, dass Ida weit mehr zu verbergen hat als eine Flasche Hochprozentiges. Doch so leicht sind die Leichen im Keller nicht zu heben. Und schon bald setzt die gereizte Familie alles daran, Ida selbst ins Grab zu bringen.
Rebekka Jannuschs bissige Komödie ist eine heitere Hommage an die Missverständnisse des Lebens und eine mörderische Anekdote über den ewigen Unfrieden zwischen den Generationen.