Inhalt

Unzählbar viele waren es, die Opfer des monströsen NS-Apparates wurden. Die Geschichte der Nummer 107939 verläuft anders - er hat überlebt. Sein Name: David Salz. Seine Geschichte ist außergewöhnlich, geprägt von unglaublichen Zufällen oder Fügungen, und gleichermaßen normal und überhaupt nicht neu. Denn wie bei ihm, so stand bei vielen Menschen dieser Zeit nur ein Zufall zwischen Leben und Tod.
Die Mutter des 1929 in Berlin geborenen David wird nach Auschwitz deportiert. Der Halbwaise, mit 13 Jahren allein gelassen, sucht nach der Mutter. Er fragt bei der Gestapo nach ihr und wird in einen der nächsten Auschwitz-Transporte verfrachtet. Er überlebt, weil er den Mut besitzt, zu lügen. Er besteht die Selektion, weil er sich älter macht. Als sich die Chance ergibt, sein Leben zu retten, ergreift er die Gelegenheit. Für die NS-Kommandanten erfindet er sich einen Beruf. Er ist der, der gerade gebraucht wird: der Elektriker.
Seine Mutter wird er nicht mehr wiedersehen. David Salz wird in das Lager "Dora Mittelbau" geschafft, kann kurz vor der Befreiung fliehen. Er kommt bei Amerikanern unter, ein russischer Offizier kümmert sich um ihn wie eine Mutter. Schließlich übt David Salz Vergeltung für die Denunziation seiner Eltern. In deren Wohnung findet er den Verräter und schlägt zu.
In Anlehnung an Interviews mit dem heute in Tel Aviv lebenden David Salz hat Katharina Schlender diese Auftragsarbeit für das Hans-Otto-Theater, Potsdam geschrieben. Ihr gelingt eine Verknüpfung der authentischen Person mit fiktiven Szenen, deren dichte, sprachliche Poesie menschlichen Wahnsinn und menschliche Kraft auf der Bühne erfahrbar macht.

Autoren und
Komponisten

Theaterszenen:
Katharina Schlender

Idee, Filmdokumentation:
Lea Rosh

Filmdokumentation:
Sascha Jakob

Filmdokumentation:
Joachim Lühning