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Abu Kasem ist der reichste Kaufmann der Stadt, aber auch der geizigste. Seine Kleidung ist schäbig, und seine ausgelatschten Pantoffeln bestehen nur noch aus Flicken und Löchern. Trotz seines Wohlstands weigert er sich, neue zu kaufen, denn er mag keine Veränderungen und würde am liebsten alles lassen, wie es ist. "Wenn du dich nicht freiwillig veränderst, wird dich dein Schicksal dazu zwingen", sagt sein Freund Mirza. "Und dann mußt du den Preis dafür bezahlen."
Abu Kasem schlägt alle Warnungen in den Wind. Aber er muß bald lernen, daß das Schicksal nicht mit sich spaßen läßt. Weil er im öffentlichen Bad seine Pantoffeln nicht finden kann und darum in die des Kadi schlüpft in der Annahme, Mirza habe ihm diese als Geschenk dagelassen, drohen ihm Gefängnis und Auspeitschung. Nur gegen einen Beutel Gold kommt er wieder frei. In seinem Zorn versucht er, sich der vermaledeiten Pantoffeln zu entledigen. Aber was er auch anstellt, er wird sie einfach nicht los. Im Gegenteil: Jedesmal erwächst eine neue Katastrophe daraus, die ihn noch mehr Gold kostet. Und so schmelzen sein Wohlstand, seine Pläne und seine gute Laune gleichermaßen dahin.

Wie die Perser sagen: Das Leben ist ein ständiges Trunkensein - das Vergnügen geht vorüber, aber die Kopfschmerzen bleiben.

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