Inhalt
Fra Diavolo, der selbstgefällige, weil unbesiegbare Räuberkönig. Lorenzo, sein glückloser, weil naiver Widersacher. Matteo, der zwielichtige Gastwirt; Zerline, seine altkluge Tochter; Francesco, der verwöhnte Beamtensohn. Lord und Lady Cockburn, das schmierige Hochstaplerpärchen. Und Beppo %26 Giacomo, die ungeschlachten Ganoven.
Man stelle sich diese Ansammlung kurioser Charaktere auf einer klassischen Opernbühne vor - und schon überzieht einen ein Hauch von staubiger Fadesse. Klassische Kostüme, klassische Gebirgskulissen, brav ausgebildete klassische Stimmen, klassische weite Gänge über die Bühne. Oper wie gehabt.
Dieselben kuriosen Gestalten hingegen auf ebenso kuriosen zwanzig Bühnenquadratmetern, dargestellt von kuriosen, weil Opernunerfahrenen Schauspielern, Musicalleuten und Chorsängern, begleitet von einer kuriosen fünfköpfigen Wirtshauskapelle - und schon verspricht die Sache in Spaß auszuarten.
Vorausgesetzt, der köstlichen Musik von Daniel Auber wird keine Gewalt angetan. Aber nein - mit der Inbrunst genussvoller Operndilettanten wird sie erst so richtig zur Geltung gebracht. Eine Anmaßung? Mag sein. Das Resultat heisst jedenfalls mit vollem Recht: Furchtbar komische Oper.