Inhalt

Helen hat ihre Tiere und die Farm durch die Maul- und Klauenseuche verloren. Kurz danach ist ihr Ehemann gestorben. Nun spricht sie zu ihm. – Stephen könnte eigentlich zufrieden sein, er ist ein erfolgreicher Markether. Aber immer noch versucht er, die Trennung von seiner Freundin zu verkraften und sie ungeschehen zu machen. – Jamie steht einen Abend vor seiner Ausreise als Soldat. Bevor er in den Krieg zieht, will er noch etwas erleben. Doch die Erinnerung an seine Schwester, die von einem Ausländer vergewaltigt wurde, läßt ihm keine Ruhe.

Unter verschiedensten Erfahrungen von Gewalt beugen sich diese drei Figuren und findet sich ein gleichsam erzählender wie lyrischer Sprachstrom. In der Tradition des Sprechtheaters von Samuel Beckett und Sarah Kane schreibt John Donnelly einen Text, der zwar ebenso auf eine Handlung verzichtet, der aber in seinem politischen Bezug weitaus konkreter wird. In seinen Figuren spiegeln sich die Katastrophen der großen Welt unmittelbar, in ihren Erzählungen entwickeln sie sich zur dramatischen Handlung. Zwischen Gefühlen von Wut, Verzweiflung und Zärtlichkeit entspinnt sich ein Netz motivischer Verknüpfungen, die dem Stück seinen einmaligen und intensiven Charakter geben. Den selbstmörderischen Vorsatz seiner Figuren verwandelt Donnelly in einen mentalen wie sprachlichen Rausch, der in Tönen anklingender Hoffnung seinen Ausgang findet. Unter dem Mikroskop einer philosophischen wie auch drastischen Sprache gelingt der stille Blick hinter die rasante Fassade der Gegenwart.

Das Stück wurde 2004 im Rahmen des Young Writers Festival am Londoner Royal Court Theatre geehrt und uraufgeführt. Bereits 2003 vertrat der Autor das Theater beim World Interplay Young Writers Festival in Australien. "Bone" liegt bislang nur in der originalsprachlichen Version vor.

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