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"Der tolle Tag" lautet der Untertitel der französischen Komödie, die sich Mozart für seine erste Zusammenarbeit mit dem Librettisten da Ponte ausgesucht hatte. Toll, im Sinne von verrückt, turbulent, aktionsreich und vor allem wortreich ist diese Komödie. Schon immer war dies kein leichtes Brot für Übersetzer. Einige schlugen sich wacker, etwa
Freiherr von Knigge, der allerdings keine Rezitative dichten musste, da man zu seiner Zeit die Oper mit gesprochenen Dialogen gab. Eine meistgespielte Fassung von Hermann Levy wurde während der Nazizeit vor allem wegen des jüdischen Namens ihres Urhebers oft überarbeitet, aber kaum verbessert. Inzwischen wurden einige Schlager mit ihrem uralten deutschen Text schon zum Ohrwurm. Ab 2005 singt Figaro dann nicht mehr "Nun vergiss leises Fleh´n, süßes Kosen", sondern "Es ist aus mit den glücklichen Zeiten", aber immerhin doch:
Will der Graf den Tanz
mit mir wagen,
soll er´s nur sagen,
ich spiel ihm auf.
Wenns sein Wunsch ist,
dass er was lerne,
helf ich ihm gerne,
zeig, wie man springt.