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Alles ist prima. Alles läuft nach Plan. Aber sie haben den Falschen entführt. Also müssen die Kowalkes den verschleppten Konzernchef so schnell wie möglich wieder loswerden. Doch den wollen weder seine Frau noch seine Kollegen zurück. Im Gegenteil: man bietet den Entführern drei Millionen, wenn sie ihn beiseite schaffen.

Die Sachlage verkehrt sich dieses Mal und noch viele Male. Der entführte Strompp ist Großunternehmer, ein Rationalisierer und Fusionierer großen Stils und steckt sie alle an. Er ist der Prototyp des kalten, berechnenden Gewinners, gezwungen in die Welt einfacher Leute. Uschi und Harry Kowalke hingegen stehen nebst Schwager Leo auf der gesellschaftlichen Verliererseite. Sie sind arbeitslos, und zwar durch Strompps Management. Dieser soll nun kurzerhand Harrys Arbeitsplatz und 6000 andere Stellen wiederbeschaffen.

Lange hält die Förmlichkeit zwischen den Entführern und ihrem Opfer der gemeinsamen Zwangslage nicht stand. Sehr bald wird die Familie von der großen Politik der Visionen unterrichtet werden und die merkwürdigen Auswüchse des unternehmerischen Einzelgängertums zu spüren bekommen. So wie Strompp beginnen wird, sich im warmen Nest heimisch zu fühlen.

Mit lakonischer Sprache und so skurrilen wie treffsicheren Pointen erzählt Thomas Steinke die Geschichte dieser Annäherung unter Zwang. Das brisante Spiel mit den großen Worten des Wirtschaftswachstums kommt mit viel szenischem Witz daher und steigert sich in absurdeste Bilder. Die Unsicherheit auf dem Parkett des Lebens geht alle Beteiligten an. Mit immer stärker werdender Kraft treibt sie die Szenen voran. Die Annäherung wandelt sich zum ungestümen Ringen um Überzeugung. Die ‚feindliche Übernahme' wird so trügerisches Sinnbild der gegenseitigen Anerkennung. - Keine der Beziehungen wird so bleiben können wie sie war.

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