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Als Lope de Vega in Valencia in der Verbannung lebte, hat er das dortige berühmte Irrenhaus kennen gelernt, das er auch zum Schauplatz einiger Szenen seines Romans "El Peregrino en su patria" gemacht hat. Die Wirklichkeit dieses Ortes wird aber in der Komödie "Die Irren von Valencia" vor allem als Spielort benutzt. Die barocke Auffassung, dass alles Sein nur Schein ist, erfährt hier ihre komische und handfeste Bestätigung.

Die Welt ist nicht nur ein Irrenhaus, sondern das Irrenhaus ist die Welt. Und Liebe ist Wahnsinn. Wenn es jemanden erwischt, verabschiedet sich sein Verstand für einige Zeit. Sein Verhalten unterscheidet sich dann von dem normaler Verrückter nur durch einen höheren Grad an Irrsinn. Alle überschäumenden Gefühls- und Fantasiegeräusche der Philosophie, der Kunst, der Liebe und der Eifersucht werden für die kühl kalkulierenden Betrachter zum Irrsinn, bis diese vielleicht selbst davon ergriffen werden. Da findet einer schon halb verrückt vor Angst, weil er im Kampf um eine Frau einen Prinzen getötet haben soll, auf Anraten seines Freundes nur noch Exil im Irrenhaus. Eine, mit ihrem Schmuck und dem Diener ihrer Eltern durchgebrannte Edeldame, nachdem sie von ihm ausgeraubt und halbnackt zurückgelassen worden ist, wird prompt als verrückt erkannt und eingeliefert.

Und Amor schießt seine Pfeile so eifrig kreuz und quer, dass sich einige der sich als normal Empfindenden in die als verrückt Vermuteten verlieben. Das lässt sie natürlich zweifeln an der eigenen Zurechnungsfähigkeit. Der Drang, in der Nähe der geliebten Irren zu bleiben, treibt sie dazu, so verrückt zu spielen, dass man sie in den Käfig steckt. Die Magd, die Nichte des Hausverwalters und selbst das Wachpersonal werden von dieser Krankheit nicht verschont.

Autoren und
Komponisten

Buch:
Lope de Vega

Übersetzung, Bearbeitung:
Gerd-Rainer Prothmann