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Eine ältere Dame betritt den Therapieraum eines Psychoanalytikers. Mit 70 Jahren möchte Madeleine unbedingt eine Therapie beginnen, weil ihr niemand anderer mehr zuhören will. Hier aber kann sie sicher sein, dass man ihr zuhört - schliesslich bezahlt sie dafür. Was mit Madeleines schlichter Erzählung ihres Lebens beginnt, ufert aber bald schon aus und die phantasievolle Dame überschwemmt den Raum und den "Seelenklempner" mit ihren Erlebnissen.

Ein explosives Aufeinandertreffen einer extravaganten alten Dame mit einem etwas verträumten Therapeuten. Wer hat den anderen nötiger? Diese ungewöhnliche Liebesgeschichte hat das Format von "Harold und Maude".

Pierre-Olivier Scotto schreibt dazu:
Vor kurzem hat meine Mutter ihr siebzigstes Lebensjahr erreicht Sie ist eine Frau voller Energie und Lebensfreude gewesen. In den Büchern steht, die Sechziger seien die goldenen Jahre. Mama hat keine Bücher gelesen. Sie fühlte sich einsam, "fehl am Platz". Sie fühlte sich nicht mehr wohl in ihrem Haus, in ihrer Küche... darum hat sie uns auch sonntags nicht mehr zum Essen eingeladen. Die Ärzte haben ihr zu einem Wundermittel aus Amerika geraten: "Prozac".
Mama mag keine Medikamente, sie hat ganz instinktiv gemerkt, dass dieses Übel tiefer sitzt, dass es die Lust, über sich selbst zu sprechen, von sich selbst zu erzählen, unterdrückt. Früher hatte sie dafür keine Zeit: drei Kinder, ein Ehemann, die Auswanderung. Also ging Mama einen "professionellen Zuhörer" aufsuchen. Das klingt treffender als "Psychoanalytiker".
Sie, die immer dachte, dass so jemand nur für die Verrückten oder die Filmstars da sei.

Ich fand das einen wunderbaren Beweis für ihren Mut. Und daraus habe ich eine Komödie gemacht.

Autor

Pierre-Olivier Scotto

Jahrgang 1954, wirkt als Schauspieler, Bühnenautor und -regisseur.