Inhalt

Der gealterte Friedrich Nietzsche hockt in seinem kleinen, engen Zimmer in Naumburg, zündet eine Kerze an und legt eine Platte auf das Grammophon. Er lauscht seinem eigenen Klavierduett "Nachklang einer Silvesternacht", schließt die Augen, erinnert sich, mehr noch – er zieht Bilanz. Was ist, was war wahrhaftiges Leben? Zwei Figuren tauchen auf: der radikale Fritz, der als Nietzsches Geist mit sich und seinen Zeitgenossen hart ins Gericht geht und seine Schwester Elisabeth, Nietzsches gefühlsmäßige Verbindung zur realen Welt. Die beiden geraten in einen Disput über Friedrichs Seelenheil, der wiederum seelenruhig an seinem letzten Abend seinen Lebensfilm an sich vorüberziehen sieht. Der letzte Abend im Leben von Friedrich Nietzsche, dargestellt als ein musikalisches Endspiel, als eine Groteske über eine schillernde Lebensbilanz. Die Zuschauer sind hautnah dabei, bei einem Abschied nehmenden Menschen. Zentrale Motive sind seine Beziehung zu Richard Wagner, dessen Erlösungssehnsucht Nietzsche teilt und die unerfüllt gebliebene Sehnsucht nach Liebe. Er legt die gewaltigen Musiken seines verehrten Freundes auf und erinnert sich wie Krapp in Becketts "Das letzte Band". Was bleibt am Ende eines Lebens – dieser letzten Nacht? "Wenn Du die Wahrheit sprichst, so verliere ich nichts, wenn ich das Leben verliere." ?

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Autor

Rainer Lewandowski

Rainer Lewandowski studierte Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Politik, Philosophie, Pädagogik, Psychologie und Soziologie.
Seit 1975 ist er als Autor für Hörfunk, Fernsehen, Theater ...