Inhalt
Lina und Mansur lernen sich im Herbst 2004 bei einer Demonstration für die Unabhängigkeit Palästinas in Helsinki kennen; sie werden ein Paar und bekommen einen Sohn. Doch dann enden die Aufenthaltsgenehmigungen und sie müssen in ihre jeweilige Heimat zurück: Lina in den Libanon, Mansur nach Tunesien. Weil keiner von ihnen den Sohn im Land des anderen aufwachsen lassen will und sie sich zudem zerstritten haben, bleibt das Kind in Finnland bei Pflegeeltern zurück, und die beiden haben nur noch an seinen Geburtstagen Kontakt. So auch zu Beginn des Stückes, an dem sie sich an einem Flughafen treffen, um gemeinsam nach Finnland zu ihrem Kind zu reisen. Während sie in der Abfertigungshalle auf den Abflug warten, erzählt das Stück ihre Geschichte in Rückblenden.
Wahid al Ajmi schafft es in HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH das persönliche Schicksal der Eltern und des Kindes als ein politisches darzustellen. Denn das Kind, das Lina und Mansur in Finnland zurücklassen mussten, verkörpert in gewisser Weise die vergebliche Hoffnung auf eine bessere Zukunft in den zerrütteten Heimatländern der beiden. Da ist es umso zynischer, dass ihnen am Ende die Einreise nach Finnland wegen fehlender Visa untersagt wird.
Autor
Wahid el Ajmi wurde 1981 in Tunis geboren und lebt in Tunis und Beirut. Seine Ausbildung erhielt der Schauspieler, Autor und Regisseur am Institut Supérieur d’Art Dramatique in Tunis. Als Schauspieler arbeitete er ...