Inhalt
Der junge Soldat Gary, Korporal einer britischen Ausbildungs-Einheit in Afghanistan, kehrt von einem „Kontakt“ ins Lager zurück. Sein bester Freund ist schwer verletzt worden, und es hat eine Gefangennahme gegeben: ein Pakistani, höchstwahrscheinlich Taliban. Zusammen mit dem jungen afghanischen Soldaten Hafizullah soll er den bewusstlosen Gefangenen in der unerträglichen Hitze bewachen, bis die afghanische Nationalarmee sich seiner annehmen wird. Und deren Behandlung fällt meistens - trotz der Ausbildung durch Garys Einheit - recht unzivilisiert aus.
Als Zia aufwacht und nicht nur perfekt Englisch kann, sondern sich auch als britischer Staatsbürger zu erkennen gibt, der zu allem Überfluss auch nur einen Steinwurf von Garys Familie entfernt wohnt und perfekt über den FC Liverpool fachsimpeln kann, verschwimmt die zuvor so klar verlaufende Grenze zwischen Feind und Freund, Gut und Böse mit einem Mal. Ist Zia nun ein von den Taliban angeheuerter Terrorist, der auf seine britischen Landsleute geschossen hat, oder ist er, wie behauptet, von Extremisten entführt worden, nachdem er seine Familie in Pakistan besucht hat?
Gary glaubt nicht eine Sekunde an diese Geschichte. Sein Offizier Simon sorgt sich allerdings um Konsequenzen für den Fall, dass Zia die Wahrheit sagt, und ordnet eine Überführung Zias in das nächstgelegene Hauptquartier an. Von Gary verlangt er eine ordnungsgemäße Behandlung des Gefangenen. Als Gary jedoch erfährt, dass sein Freund nach dem Feuergefecht am Morgen verblutet ist, und die Manipulationsversuche Zias immer offensichtlicher werden, fällt es Gary immer schwerer, diesem Befehl zu folgen...
Ein Stück über Kontrolle, Menschlichkeit und deren Verlust in der zersetzenden Atmosphäre des Krieges.
Pressestimmen:
_"Das Londoner Royal Court Theatre hat die Stücke zur Stunde.
DC Moores „The Empire“ [verlängert] nach ausverkauften Wochen im Studio sein Leben in einer Außenspielstätte: Ein Schlaglicht auf die Klassen- und Machtstrukturen innerhalb der Armee und darauf, was einen guten Staatsbürger ausmacht. (...)
DC Moores „The Empire“ [untersucht] im Royal Court Upstairs Klasse, Rasse, nationale Loyalität, und zwar in der Institution der britischen Armee. In Afghanistan. In einer Krisensituation. In der Hitze Helmands verliert ein britischer Soldat sein Leben, seine Kollegen fassen im selben Gefecht einen „Terry Taliban“. Gary bewacht ihn, verletzt und bewusstlos, bis die afghanische Armee ihn zum Verhör abholt. Doch als der Gefangene aufwacht, spricht er mit breitem Londoner Akzent, stellt sich als Zia aus Ostlondon vor, der seine Familie in Pakistan besucht hat und von den Taliban gekidnappt wurde. „I am British“, insistiert er. Erst nachdem Gary ihm die Beine gebrochen hat, grunzt er in blindem Schmerz, dass er als Muslim in England wie der letzte Dreck behandelt werde und im Prinzip jeden Grund hätte, auf der Seite der Taliban zu kämpfen.
In einer klaustrophobischen, zerschossenen und staubigen Betonhütte navigiert Mike Bradwells Regie sicher durch das militärisch und emotional unsichere Terrain, in dem Frustration und Gewaltbereitschaft fatal hochkochen. Klare Feindbilder verschwimmen, während Zia unseren Working-Class-Gary und seinen Upper-Class-Vorsitzenden Simon gegeneinander ausspielt, so dass Gary schließlich die Aktivitäten der modernen britischen Armee zynisch zusammenfasst: "Thick cunts, led by posh cunts, hitting brown cunts. Way it is. Even now." Die Regeln und Hierarchien sind seit Empire-Zeiten die alten."
(Theater heute)
_"The title of D.C. Moore's new play suggests something grandiose: epic drama on the politics of occupation. But in fact the piece is as tightly screwed as a bayonet: it focuses on a few men sweating it out in real time and never budges from one dusty ruined building in Helmand Province.
It is that focus that gives the play its power. In the detail of the mens dilemma Moore suggests the panicky disorientation of war, touches on the complexity of the conflict in Afghanistan (the play is set in 2006) and gives you a sweaty-palmed inkling of what it might be like to improvise a right course of action in a desert war zone. His play is edgy, surprisingly funny and unbearably tense. (...) Moore's strength is his skilful use of live drama to transport you to a sweltering, dusty room and an impossible dilemma."
(The Financial Times)
_"There’s lots of tension and loads of very funny banter, (...) there is an impressive subtlety in the way Moore shapes events and uses language (his characters are often brilliantly inarticulate and revealing as they lie, control and posture) to explore the legacies of colonialism, class, hierarchy, privilege and racism that create their own prisons."
(The Guardian)
_"A brilliantly acute and witty examination of the conflicts of race, class, nationality, and fundamental values thrown up by a morally questionable occupation."
(The Independent)
_"DC Moore’s new play is a gripping examination of division that connects the imperial past with the present, and traces the parallels between British social atomisation and borders and battle lines overseas. (...) The dialogue glitters with savage wit (...). A brilliant depiction of twenty-first-century tribalism, at home and abroad."
(Time Out London)
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Autor
David ist ein junger Autor aus Northampton. Dort arbeitete er auch mehrmals als Regieassistent für Rupert Goold am Royal & Derngate Theatre.
2004/5 nahm David am Young Writer's Programme des Royal ...