Inhalt
Seit mehr als zwanzig Jahren lebt ein sehr reicher deutscher Mann allein in einem sehr kleinen Haus auf einer der steinigsten und wasserärmsten Inseln der gesamten griechischen Ägäis. Er verlässt die Insel nie, nicht einmal im Winter, wenn die Touristen längst abgereist sind und sogar die Einheimischen ihre Häuser vernagelt und sich aufs Festland zurückgezogen haben. Da erreicht ihn eines Tages im November der Anruf eines Freundes. Der sagt, dass in Deutschland gerade die Mauer gefallen ist. Die Mauer ist weg? So plötzlich. Da kann der einsame reiche Mann jetzt doch endlich Rosa kennen lernen, Rosa aus Leipzig, die die Tochter ist von Johanna und die Enkeltochter von Martha. Ihr, der Rosa muss er alles erzählen, alles, vom Kriegsende und von der Flucht über die Ostsee, von der Bar in Zürich und von der Gnädigen und von dem verdammten Geld, von Martha und von Johanna und von einer anderen Flucht über die Ostsee, vom Schweigen und vom Gesang der Zikaden und vom weißen Engel in der Kathedrale der Reglosigkeit der Dinge, von den Erinnerungen und von den Träumen seines ganzen Lebens.
Die „Ostseeballade“ ist ein Brief an Rosa, in dem Hagen sein Leben erzählt, um Rosa, die junge Frau aus Leipzig zu sich auf die griechische Insel zu locken. Und was wird passieren, wenn Rosa tatsächlich kommt? Eine ungewöhnliche theatralische Annährung an Jahrzehnte deutscher Geschichte, an die Kraft und an die Last der Erinnerung, behutsam und poetisch, nüchtern und emotional.
Autor
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