Inhalt

„Der wackere Hausarzt Maurer“ hatte bei den vier RAF-Terroristen und Stammheim-Insassen umfangreiche Zahnbehandlungen vorgenommen, die weder privat noch staatlich gedeckt werden konnten. Daraufhin ging ein Spendenaufruf von Mutter Ensslin an über 50 prominente Deutsche. Claus Peymann, damals Intendant am Staatstheater Stuttgart, berappte einen kleinen Betrag und hängte den Aufruf an das interne Schwarze Brett seines Theaters. Der Vorgang wurde öffentlich, die Zuschriften und Zeitungsartikeln akribisch archiviert: von Verurteilungen, Morddrohungen, Beschimpfung über solidarische Anerkennung, Lob und Kritische Distanzierung bis zum Vorwurf der Profilneurose machen diese Briefe Volkes Stimme hörbar und bilden einen präzisen Querschnitt durch die Stimmungslage der Nation im Herbst 1977.