Inhalt
Die Kreation einer Figur namens Erwin Mauss nur durch die Stimmen anderer, das ist der Ausgangspunkt von Pörtners akustischem Bilderbogen. Erwin Mauss, gehandicapt durch ein verkürztes Bein, schlägt sich mehr schlecht als recht als Handelsvertreter durch. Es entsteht das Bild eines eher mittelmäßigen Zeitgenossen im Deutschland des Wirtschaftswunders. Flankiert von einem Chor aus Stimmen, der die Floskeln des Aufschwungs mantra-artig wiederholt (»Wer hat, der hat«; »Nur nicht den Kopf hängen lassen«; Jeder ist sich selbst der Nächste«; Alles hat seinen Preis« oder: »Man muss mit der Zeit gehen, die Mode wechselt. Man muss mit der Mode gehen, die Zeit wechselt«) - wird sein Scheitern nur allzu deutlich. Das ändert sich, als er in eine Partei eintritt und eine Karriere in der Politik anstrebt. Die Politik als Auffangbecken der Gestrauchelten? Das Hörspiel wurde 1968 mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet.
Autor
Aufgewachsen in Elberfeld. In den letzten beiden Kriegsjahren noch an die Front eingezogen, wurde er schwer verwundet und verbrachte lange in verschiedenen Krankenhäusern. Als Regieassistent in ...