Inhalt
Der Autor entdeckte im Börsengeschehen, wie es zum Beispiel an der "Rheinisch-Westfalischen Börse zu Düsseldorf" stattfindet, eine Spielform, die reich an Spannungen, reich an akustischen Werten, Signalen, Impulsen ist. Er hört aus dem turbulenten Handeln, das im Zusammenwirken von vielen Beteiligten entsteht, eine Handlung des Handelns heraus: ein dramatisches Ereignis, das mehr als bloßes Spiel ist, aufgeladen mit Energien, die aus Geschäftsgeist, dem Erwerbstrieb stammen. Die äußerst verdichtete, unter Zeitdruck ablaufende Aktion wird vorwiegend durch das Agens der Stimmen (Zurufe, Ausrufe, Anfragen, Zusagen) umgesetzt: hier ergeben sich für das Hörspiel ganz eigenartige phonetische Wirkungen. Aber das reale Börsengeschäft wäre für Zuhörer unverständlich, wenn es sich nicht selbst als Spiel vorstellen wurde. Der Autor nahm die Gelegenheit eines abendlichen Börsenspiels wahr, um die Spielregeln dieses Gruppenspiels zu umreißen, um die Berufsrollen und Funktionen der einzelnen Mitspieler erkennbar zu machen, um die immanente Dramatik des realen Spiels zu zeigen. Kontrastaufnahmen und Interviews beleuchten die divergierenden Aspekte dieses Spiels, legen Assoziationen zu anderen "Spielformen des Lebens" an und stellen in Frage. Ein Hörspiel, das ausschließlich aus dokumentarischen Aufnahmen (ohne Schauspieler, ohne Studio) montiert ist.
Autor
Aufgewachsen in Elberfeld. In den letzten beiden Kriegsjahren noch an die Front eingezogen, wurde er schwer verwundet und verbrachte lange in verschiedenen Krankenhäusern. Als Regieassistent in ...