Vita

Er gilt als spanischer Schriftsteller, hat er doch ausschließlich auf Spanisch geschrieben: geboren aber ist Max Aub 1903 in Paris, als Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter mit jüdischen Wurzeln. 1914, zu Beginn des ersten Weltkriegs, emigriert die Familie Aub nach Valencia, wo Max Aub schon als Schüler sein erstes Gedicht auf Spanisch verfasst. Bald bewegt er sich in den literarischen Salons von Barcelona und Madrid, mit 22 veröffentlicht er seinen ersten Lyrikband.
Während des Spanischen Bürgerkriegs engagiert sich Aub in der ‚Allianz der antifaschistischen Intellektuellen für die Verteidigung der Kultur; 1936 wird er Kulturattaché in der spanischen Botschaft in Frankreich. Hier beginnt er 1938 mit der Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Magischen Labyrinth, das zu einem sechsbändigen Romanzyklus anwächst. Im Fokus steht die ideologische Verblendung, aus der zu Zeiten des Spanischen Bürgerkriegs Verrat und Denunziation resultierten. Die Franco-Regierung verbietet den Text.

1940 wird Aub von den französischen Behörden wegen angeblicher kommunistischer und revolutionärer Umtriebe verhaftet. Nach der folgenden Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager in Frankreich und Nordafrika gelingt ihm 1942 die Flucht nach Mexiko. Es soll sein letztes Exil werden, in dem Aubs Großprojekt, das Magische Labyrinth, weiter Form annimmt.
Nachdem ihm vom Franco-Regime jahrzehntelang das Touristenvisum verweigert worden ist, erfüllt sich 1969 Aubs Hoffnung, nach Spanien zurückkehren zu können. Von seiner Reise kehrt Aub jedoch tiefenttäuscht zurück: er hat, so schreibt er es selbst in nachgelassenen Briefen, sein Land nicht mehr wiedererkannt.

Max Aub stirbt 1972 in Mexiko-Stadt. Sein Werk, dessen Bedeutsamkeit erst postum wirklich begriffen worden ist, wird bleiben.

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